Rolf Ammann

12 Feb 2014
Heiligabend kann kommen
Mit ihrem Weihnachtskonzert in der Georgskirche am Sonntagabend haben sich die Sängerfreunde Burladingen selbst übertroffen. Auch der Liederkranz Benzingen und das Balinger Barockensemble gefielen. VERA BENDER | 24.12.2013

Gemeinsam mit ihrem Gastchor, dem Liederkranz Benzingen, brachten die Sängerfreunde Burladingen in der Georgskirche bekannte Werke zu Gehör. Foto: Vera Bender

Liebhaber des schönen Chorgesangs und der klassischen Musik füllten am Sonntagabend die Burladinger Georgskirche bis fast auf den letzten Platz. Schließlich traten die Sängerfreunde Burladingen auf. Und sie hatten sich traditionell wieder adäquate Verstärkung geholt.

Vor zwei Jahren seien die Sängerfreunde bereits in Benzingen aufgetreten, sagte der Vorsitzende Magnus Reich bei der Begrüßung, nun habe man den Liederkranz Benzingen in Burladingen zu Gast. Die Verbindung kommt über den musikalischen Leiter Rolf Ammann zustande, der beide Chöre dirigiert. Eröffnet wurde zudem das stimmige Konzert von Friedrich Dold am Klavier und Elfriede Dold mit der Flöte. "Meine Schafe weiden sicher" von Johann Sebastian Bach war der ideale Einstieg.

Bei Sonaten von Johann Philipp Kirnberger und Georg Philipp Telemann gesellte sich später noch Herbert Weinundbrot hinzu. Alle drei bilden das Balinger Barockensemble, das gar zu schön anzuhören war.

Man sei krankheitsbedingt dezimiert, hatte Magnus Reich erläutert, und deshalb seien die Sängerfreunde nun noch weniger als sonst. Das tat den Vorträgen allerdings keinen Abbruch. Die Herren sangen exzellent wie eh und je. Nein, eigentlich hatte man den Eindruck, sie liefen am Sonntag zu absoluter Höchstform auf.

Bei "Hohe Nacht der klaren Sterne" von Johannes Menskes wagte man kaum zu atmen, so lieblich und feierlich wirkte dieser Gesang. Zuvor schon hatten die Akteure bei "Panis Angelicus" von César Franck eine ehrfürchtige Stimmung verbreitet. Überhaupt hatte Rolf Ammann wieder ein gutes Händchen bei der Auswahl der anspruchsvollen Werke gezeigt, die wunderbar in die Vorweihnachtszeit passten.

Mit ihrem ersten Block aus fünf Liedern wagten sich die 15 Sänger an ganz neue Stücke heran. "Christus ist geboren" spiegelte die Freude über das Geschehen im Stall zu Bethlehem wider. Außergewöhnlich stimmgewaltig präsentierte sich die kleine Schar auch bei allen anderen Vorträgen. "Das Weihnachtslied" wurde in einer Uraufführung dargebracht. Damit stand wieder eine sehr ansprechende Komposition aus der Feder von Rolf Ammann auf dem Programm.

Der Liederkranz Benzingen erfreute mit bekannten Weihnachtsweisen. Ob "Hört der Engel helle Lieder" oder "Der kleine Trommler" - das Publikum genoss die verschiedenen Vorträge. Beim Liederkranz handelt es sich um einen gemischten Chor, weshalb sich zu den Männerstimmen noch Frauenstimmen gesellen. So hatte jeder Chor einen ganz individuellen Klang. Bei den klassischen Werken wie "Hört die Engelsboten singen" von Felix Mendelssohn-Bartholdy oder "Tochter Zion" von Georg Friedrich Händel harmonierten beide Chöre wunderbar und traten als Gesamtchor auf. Bei solch faszinierenden Vorträgen wollten die Besucher die Mitwirkenden kaum das Konzert enden lassen und forderten applaudierend weitere Darbietungen ein.

Da lud Magnus Reich alle Zuhörer, zu denen auch Pfarrer Konrad Bueb, Bürgermeister Harry Ebert und der stellvertretende Gaupräsident der Sängergaus Zollernalb, Walter Heilig, gehörten, ein, gemeinsam die beiden Weihnachtslieder "O du fröhliche" und "Stille Nacht" zu singen - Heiligabend kann kommen.

 

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